An der Medizinische Universität Graz kandidieren wir als „Kommunistischer StudentInnenverband – Linke Liste“ mit der Kurzbezeichnung „KSV“ für die Universitätsvertretung.

Die meisten werden von den Forderungen des KSV bereits durch Plakate und/oder durch die Zeitung des KSV Graz (ROTCROWD) informiert worden sein. Ein Interview mit dem Spitzenkandidaten an der Meduni Graz und eine Kurzvorstellung der anderen Kandidaten könnt ihr in der neusten Ausgabe der ROTCROWD #17 nachlesen:

https://www.comunista.at/zeitungen/rotcrowd

Ihr könnt uns auch auf www.facebook.com/ksvmedunigraz besuchen. Dort werden täglich Informationen, Hilfsmaterialien und Veranstaltungshinweise rund um Medizin und die Meduni Graz veröffentlicht.

Studienvertretung Humanmedizin

Die Studienvertretung ist im Gegensatz zur Universitätsvertretung eine direkte Personenwahl und somit fraktionsunabhängig. Diese setzt sich aus fünf Studienvertretern zusammen. Für die Studienvertretung kandidieren Christopher U und Denis Kuznetsov.

Unsere Forderungen

1. Bezahlung von Famulaturen!

Aufgrund des gedrängten Stundenplanes müssen Famulaturen fast zwingend außerhalb der regulären Studienzeit absolviert werden, also in den Ferien. Studierende anderer Studienrichtungen können sich in dieser Zeit mit einem Ferialjob etwas dazu verdienen oder Prüfungen nachholen. Wegen des Platzmangels am eigenen Universitätsklinikum müssen MedizinerInnen Famulaturen oft weit ab vom Studienort absolvieren. Man arbeitet in den Ferien meist über 40 Stunden und zahlt auch noch regelrecht dafür. Es werden weder Unterkunftskosten, Fahrtkosten noch Essensgeld erstattet, was unserer Meinung nach einen Gräuel darstellt und so nicht weiter praktiziert werden darf.

Deshalb fordern wir eine Abgeltung der Famulaturen, um Medizinstudierende nicht zusätzlich finanziell durch das Studium zu belasten.

Ein Antrag zur Vergütung von Famulaturen wurde bereits im Jänner 2011 vom KSV in der Bundesvertretung der Studierenden eingebracht und einstimmig angenommen!

(vgl.:  https://www.comunista.at/artikel/ksv-fordert-vergutung-fur-unbezahlte-pflichtpraktika-in-medizin.html )

2. Praktisches Jahr

Für das 6. Jahr fordern wir ebenso eine Abgeltung wie für Famulaturen, ist es doch ein wesentlicher Beitrag, die die Spitalsbetreibergesellschaften bislang nichts kostet. Wir wollen nicht als reine Arbeitstiere ohne jegliche Entschädigung herangezogen werden.

3. Weniger Anwesenheitspflicht – Zeit zum Leben!

Das massiv verschulte System der Meduni, hat nicht viel mehr mit einem herkömmlichen Universitätsstudium zu tun, sondern gleicht immer mehr der Ausbildung auf einer Fachhochschule. Oft bleibt nicht einmal die Zeit, sich im Krankheitsfall auszukurieren, ohne dabei einen Studienzeitverlust zu riskieren.

Seminare und Übungen sind theoretisch dazu gedacht, intensiver spezielle Kapitel in Kleingruppen zu bearbeiten. Sie sind aber oft nur eine Vorlesung in kleinerem Rahmen und verlieren dadurch jegliche Sinnhaftigkeit.

Arbeiten neben dem Studium ist so gut wie unmöglich und fördert das von Lehrenden oft erwähnte Burn-Out–Syndrom, in das man als MedizinerIn von der eigenen Universität regelrecht gedrängt wird. Deshalb wollen wir eine Reduktion der Anwesenheitspflicht von derzeitigen 85% auf ein erträgliches Maß senken.

4. Bessere klinische Praktika!

Klinische Praktika, die im Rahmen von Modulen absolviert werden müssen, sind oft geprägt von stundenlangem Warten, bis sich ein kompetenter Arzt den StudentInnen annimmt, oder durch kollektives „Nachwatscheln“ bei der Visite. Dort bekommt man auch nur, wenn man Glück hat, etwas erklärt. Oft besteht die einzig praktische Tätigkeit, die man ausübt, aus der morgendlichen Blutabnahme.

Deshalb fordern wir, dass bei Praktika den Kleingruppen Ärzte zugeteilt werden, die sich verpflichtend(!) während der gesamten Dauer des Praktikums um den Fortschritt der Gruppe kümmern.

Dazu könnte eine Liste dienen, auf der verschiedene praktische Tätigkeiten aufgelistet sind, die während der Übungen absolviert werden müssen. So bekommt jede/r Studierende die Möglichkeit, die wichtigsten praktischen Fertigkeiten der bestimmten Disziplin zu erlernen.

5. Für einen qualitativen Turnus ohne lange Wartezeiten!

Das Leben als Turnusarzt/ärztin ist nicht leicht. Zu den Nacht- und Wochenenddiensten kommen die vielen Stunden in der Freizeit, die mit dem Nachholen von Stoff verbracht werden, der im Studium nicht ausreichend gelehrt wurde, in der Praxis aber unverzichtbar ist. Die Standesvertretung ist in der Ärztekammer unterrepräsentiert und oft überfordert. Wir meinen, eine Studienvertretung muss eine enge Vernetzung mit den VertreterInnen der TurnusärztInnen herstellen, um gemeinsam nach dem Studium eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu erreichen. Dazu gehört auch, etwas gegen die unnötig langen Wartezeiten zu unternehmen, in denen Wissen verloren geht und Fertigkeiten verlernt werden. Nicht für alle ist eine Assistenzstelle in Deutschland mit der allgemeinen Lebensplanung kompatibel. Im Bereich der Lehrpraxen sind noch viel Kapazitäten frei, um den Stellmangel zu bekämpfen. Was fehlt ist der Wille der Politik Geld dafür in die Hand zu nehmen.

6. Keine Zugangsbeschränkungen für Pflegewissenschaften!

Studienplätze für den in diesem Jahr in Kraft tretenden neuen Bachelorstudienplan „Pflegewissenschaften“  ist mit Zugangsbeschränkungen versehen. Was bequem für die Universität ist, ist noch lange nicht bequem für Studierende.

Da die Medizinischen Universitäten Vorreiterinnen in der Einführung von Zugangsbeschränkungen sind, werden Zugangshürden für das aufbauende Masterstudium nicht lange auf sich warten lassen. Im Gegensatz zum Diplomstudium Medizin, wo man einen anerkannten Abschluss am Ende des Studiums bekommt, sieht es für einen Bachelorabschluss ganz anders aus. Nur mit dem Abschluss dieses Kurzstudiums wird es schwer fallen, einen Job zu finden.

Aus diesem Grund werden wir versuchen, jegliche Diskussion zur Einführung von Zugangsbeschränken für das Masterstudium im Keim zu ersticken, damit Studierende nicht massenhaft beim AMS landen.

Veränderungen fallen nicht vom Himmel, sondern müssen erstritten werden. Allein die Stimme abzugeben ist zu wenig – es braucht gemeinsames, solidarisches Handeln, um das Ruder herum zu reißen. Mach mit im KSV – ohne dich sind wir eine/r zu wenig!

Euer KSV Meduni Graz!