Der rechtsextreme Wiener „Akademikerball“ und andere deutschnationale „Events“ zeigen, wie salonfähig hierzulande Rassismus, Antisemitismus und ein menschenverachtendes Elitedenken sind. In der gegenwärtigen Debatte um Kriegsflüchtlinge werden rassistische Untertöne immer lauter und unter den Bedingungen der kapitalistischen Krise werden in ganz Europa neofaschistische Kräfte stärker. Dreh- und Angelpunkt dieser Entwicklung ist in Österreich die FPÖ, die mit ihren rassistischen Kampagnen das politische Klima seit vielen Jahren maßgeblich beeinflusst. Wir jungen KommunistInnen meinen, dass es höchste Zeit für eine soziale, demokratische und antifaschistische Wende ist. Gerne wollen wir über unsere Vorschläge dazu mit euch diskutieren und freuen uns besonders über all jene, die gemeinsam mit uns aktiv werden wollen.

Was ist die FPÖ?

Um die Frage zu beantworten, wie wir den weiteren Vormarsch der FPÖ, die in vielen Meinungsumfragen auf Platz eins liegt, aufhalten können, brauchen wir zuerst eine Analyse dieser Partei:

Soweit eine kurze Charakterisierung der FPÖ. Davon ausgehend kommen wir zur Frage, was die FPÖ so stark macht und damit verbunden zu Antworten, wie wir ihren Einfluss zurückdrängen und sie damit schwächen können.

Wem nützt die FPÖ?

„Wir brauchen keinen starken Mann, denn wir sind selber stark genug!“

Um den Vormarsch der FPÖ zu stoppen, braucht es eine starke, organisierte Gegenmacht, die die Spaltung der arbeitenden Menschen und das Prinzip des „Nach oben buckeln, nach unten treten“ umkehrt. Wir brauchen eine kommunistische Bewegung, die sich der alltäglichen Probleme der Menschen annimmt und mit ihnen Widerstand gegen die alltäglichen Zumutungen in der Arbeit, Schule oder Uni aufbaut. Die Solidarität organisiert und gemeinsame Interessen aufzeigt. Eine Bewegung, die Klassenkampf und antirassistische Aufklärungsarbeit verbindet, widerständisches Bewusstsein verankert und damit immer größere Teile der Bevölkerung beeinflusst, wie ins Wasser geworfene Steine, die immer breitere Kreise ziehen.

Menschen, die selbst für ihre Interessen eintreten und für ihre Rechte kämpfen, sind weniger anfällig für rechte Parolen. Wer die Erfahrung macht, dass Missstände und die bestehenden Verhältnisse durch gemeinsame Aktion veränderbar sind, wird nicht länger auf die hohlen Phrasen und die menschenverachtende Hetze der „sozialen Heimatpartei“ reinfallen: „Wir brauchen keinen starken Mann, denn wir sind selber stark genug.“

Dass es nicht unmöglich ist, die Dominanz der FPÖ zu brechen, zeigt sich in Ansätzen etwa in der Stadt Graz. Dort ist es der Kommunistischen Partei durch eine soziale, ehrliche und mit den Menschen verbundene Politik gelungen, zur zweitstärksten Partei zu werden und die FPÖ hinter sich zu lassen. Sie ist zur ersten Ansprechpartnerin gerade für die sogenannten „kleinen Leute“ geworden, für die die FPÖ letztlich nur Verachtung übrig hat.

Das sind erste, wichtige Schritte. Als junge KommunistInnen sind wir in ganz Österreich bemüht, eine Bewegung gegen Rechtsruck, Rassismus und Sozialabbau zu schaffen, die die bestehenden Verhältnisse in Frage stellen und letztlich umwerfen kann. Nur die Beseitigung des Kapitalismus und der Aufbau einer sozialistischen Gesellschaft können dem Neofaschismus und seinen Begleiterscheinungen wie Rassismus, nationalen Chauvinismus, Kriegstreiberei oder Sexismus den Boden entziehen, da die davon profitierenden Eliten entmachtet sind und die ökonomischen Ursachen in einer freien und gleichen Gesellschaft entfallen.

Im Gegensatz zu den Herrschenden oder rechten Kreisen können wir dabei nicht auf finanzielle Mittel und Rückenwind der Boulevardpresse zurückgreifen, weshalb es auf jede/n Einzelne/n von uns ankommt. In Gesprächen und Diskussionen mit FreundInnen, Bekannten, Arbeits-, Schul- oder StudienkollegInnen müssen wir aufzuzeigen, dass es zu Kapitalismus und Faschismus eine soziale und fortschrittliche Alternative gibt.

 

Für eine antifaschistische, demokratische und soziale Wende!

Widerstandstipps: