Vorsitzender und Finanzreferent der ÖH Uni Graz (beide Fachschaftsliste) haben – ohne den Finanzausschuss zu informieren – einen Kaffeautomaten der Firma Nestlé mit Anschaffungskosten von 6.200 Euro erworben. Kommunistischer StudentInnenverband (KSV) fordert volle Aufklärung.
Zusätzlich zu den Anschaffungskosten wird diese Maschine laufende Kosten in Höhe von mehreren tausend Euro jährlich verschlingen.
Laut Angaben der ÖH wird mit folgendem Verbrauch kalkuliert:
- 200 Pads pro Woche
- 32 Cent pro Kaffeepad
- 10 Jahre Nutzungsdauer
Ergibt zu den Anschaffungskosten jährliche Kosten von 3.300 Euro für Kaffee. Wartung und Reparaturen sind spätestens ab dem fünften Jahr der Nutzung von der ÖH selber zu bezahlen. Sollten diese Angaben stimmen, entstehen über die zehnjährige Nutzungsdauer inkl. Ankauf mehr als 40.000 Euro an Kosten.
Das Pad-System der angekauften Maschine bedingt außerdem, dass die ÖH beim Kaffeekauf an den Nestlékonzern gebunden ist. Der Kaffee-Kilopreis liegt somit bei über 50 Euro – und ist damit mehr als fünfmal so teuer als bei der Vorgängermaschine, die mit ganzen Kaffeebohnen befüllt wurde.
Brisant dabei ist, dass die alte Kaffeemaschine noch voll funktionsfähig ist.
KSV fordert Aufklärung
„Der Finanzausschuss hätte nach Ansicht des KSV mit der Entscheidung betraut werden müssen, da durch die Folgekosten die Beschlussgrenze überschritten wird“, erklärt der Vorsitzende des Finanzausschusses, Georg Erkinger (KSV). „Auch müssen wir davon ausgehen, dass keine Vergleichsangebote eingeholt wurden. Andere Maschinen sind in Ankauf und Betrieb weit günstiger.“
Dieses Vorgehen entspricht nicht der Zweckmäßigkeit und Sparsamkeit, die das Gesetz vorschreibt. Der KSV fordert deshalb die volle Aufklärung der Umstände und Verantwortlichkeiten rund um den Kauf – außerdem die Rückabwicklung des Kaufvertrags.
6.200 Euro zahlte die ÖH Uni Graz für diese Kaffeemaschine