12.01.2020. Berlin. Das Frankfurter Tor färbt sich rot. Die Fahnen erhoben, die Musik laut, die Reden bewegt. Arbeiter*innenlieder ertönen über rund 10.000 versammelten Menschen. Ihr Ziel: Der Zentralfriedhof in Friedrichsfelde, auf dem neben Luxemburg und Liebknecht 31 weitere gefallenene Sozialist*innen begraben liegen und auf dem am Ende der Demonstration unzählige Nelken ihren Platz finden. Die Menschen tummeln sich um die Gräber, es ist voll und belebt. Alte wie Junge, Frauen wie Männer sind zusammengekommen. Kapitalistische Trennungsmechanismen, welche in Diskriminierungen deutlich werden, verlieren ihre Wirkung. Man beginnt sich zu erinnern, dass man als linkpositionierte Person, als Kommunistin und Kommunist, nicht allein ist. Wir sind viele. Und hier wird es deutlich. Zwischen Bannern der SDAJ schwingen auch KSV und KJÖ ihre Fahnen und werden auch in den nächsten Jahren noch ihre Beteiligung zeigen um gegen Krieg, Imperialismus und jede andere Form diskriminierender und leidbringender Auswüchse des Kapitalismus zu demonstrieren.
Die Luxemburg-Liebknecht-Lenin Demonstration, liebevoll als LLL-Demo abgekürzt, findet seit 1919, mit Unterbrechung durch das faschistische NS-Regime, rund um den Todestag von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht statt und lockt immer wieder Linke allerorts und allerart an. Es war am 15. Jänner vor mittlerweile 101 Jahren, als Luxemburg und Liebknecht hinterhältig ermordet wurden. Ihr Verdienst für die Friedens- und Arbeiter*innenbewegung blieb erhalten. Es waren sie, die sich stets gegen Krieg und für den Frieden aussprachen und es war sie, die infolge der großen Differenzen zwischen ihren Forderungen und der kriegstreiberischen Beschlüsse der Sozialdemokratie mit weiteren Mitstreiter*innen die KPD gründeten.
Auch heute liegt es noch an uns, uns stetig gegen Krieg und Imperialismus auszusprechen. Es liegt an uns die Welt zu verändern. Egal wo und wann. Wir sind die Generation Widerstand.