Wie auf Knopfdruck erhöht die Holding Graz auch heuer wieder mit 1. Juli die Preise für ihre Tickets. Doch auch auf anderen Ebenen schauen Studenten, die auf Öffis angewiesen sind, durch die Finger.

Stundenkarten kosten ab Juli somit bereits stolze 2,10 Euro, die Tageskarte schnellt auf 4,70 Euro hoch. 388 Euro muss man dann für eine Jahreskarte zahlen. Das sind um satte 23 Euro mehr. Die jährliche Erhöhung der Öffi-Tarife liegt an einem Vertrag, der es den Verkehrsunternehmen erlaubt, jedes Jahr die Preise an den Verbraucherpreisindex „anzupassen“. Konkret bedeutet das eine jährlich Verteuerung weit jenseits der Inflation!

Widerstand hilft

Dass die ständigen Verschlechterungen im öffentlichen Verkehr nicht kommentarlos hingenommen werden müssen, hat sich zu Beginn des Sommersemesters gezeigt. Stillschweigend wurde im Februar versucht, den Mobilitätsscheck der Stadt Graz platzen zu lassen. Eine vom KSV initiierte Petition brachte binnen weniger Tage 2.600 UnterstützerInnen sowie einen Flashmob, was letztendlich die Beibehaltung des Mobilitätsschecks, wenn auch bei geringen Abstrichen, zur Folge hatte.

KPÖ fordert Shuttlebusse zwischen Uni und TU

Die zwei großen Grazer Hochschulen – Technische und Karl-Franzens-Universität – wachsen immer mehr zusammen. Viele naturwissenschaftliche Studien müssen schon auf beiden absolviert werden. Die Verbindungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln tragen dem jedoch bislang nicht Rechnung. „Für Studierende ist es oft schwer, rechtzeitig von einem Kurs auf der KF zum nächsten auf der TU zu kommen“, erklärt Hanno Wisiak von der KPÖ Geidorf.

Ein Shuttlebus, der zu den Kernzeiten des Lehrveranstaltungsbetriebes zwischen der Karl-Franzens-Universität, und den Standorten der TU in der Rechbauerstraße, der Kopernikusgasse, der Petersgasse und der Infeldgasse verkehren würde, könnte zur Lösung sowohl des Verkehrs- als auch des Zeitproblems der Studierenden beitragen.

Entsprechende Anträge brachte KPÖ in den Bezirksräten in Geidorf und St. Leonhard ein. Während sich in Geidorf alle Parteien hinter das Anliegen stellten, stimmte die SPÖ in St. Leonhard dagegen. „Dass sich die SPÖ der Verbesserung der Verkehrssituation im Bezirk verweigert, ist ebenso erschütternd wie bezeichnend“, sagt Andreas Nitsche, von der KPÖ St. Leonhard kopfschüttelnd. Er setzt sich als Vertreter des Kommunistischen StudentInnenVerbands (KSV) bereits seit 2007 für eine solche Linie ein.

Anbindung der KF noch immer unzureichend

Schon lange auf Eis liegt der sogenannte „Uni-2er“, welcher eine Ringlinie der Straßenbahn zur Uni hätte werden sollen. Aufgrund des Shared Space-Projekts von Ex-Vizebürgermeisterin Rücker sehen die Aussichten hier ziemlich düster aus. Allerdings ist die Errichtung des Shared Space am Sonnenfelsplatz ein Paradebeispiel für die Inkonsequenz der Grünen, war die Bim zur Uni für Lisa Rücker vor Jahren doch noch eine „Herzensangelegenheit“.