Beinahe alltäglich ist es für Studierende heute in einem Red Bull Hörsaal zu sitzen oder in Labors einige Firmenlogos wiederzuerkennen. Besonders an Fachhochschulen bekommt man mehr das Gefühl in einer Firmenabteilung zu sitzen als an einer öffentlichen Bildungseinrichtung. Die Verstrickung von Unis und Firmen ist allgegenwärtig und wird teilweise als große Errungenschaft verkauft.
Auf den ersten Blick mag die sogenannte Drittmittelfinanzierung gar nicht so schlecht wirken, schließlich bekommen die Unis zusätzliche Gelder oder Sachleistungen zur Verfügung gestellt und für manche Studierende, vor allem im technischen Bereich, ergeben sich aus dieser Verstrickung vermeintlich lukrative Jobangebote in der Privatwirtschaft. Bei genauerer Betrachtung kann man jedoch feststellen, dass Unternehmen nicht aus Selbstlosigkeit investieren sondern für diese klar was dabei rausschaut: hochqualifizierte, billige Arbeitskräfte mit Bachelortitel. Für Firmen ist es logischerweise attraktiver, Studierende bereits an den Unis an Produkte heranzuführen, die in den Unternehmen verwendet werden um so hohe Einschulungskosten zu sparen. Ein weiterer Schritt von Bildung in Richtung Ausbildung.
Auch und vor allem in der Forschung werden die Probleme der Verstrickungen deutlich sichtbar. Durch ihre Einflussnahme durch Geldmittel können Unternehmen die Ziele aber auch die Rahmenbedingungen der Forschung vorgeben. Dies gipfelt teilweise darin, dass Institute nur Produkte bestimmter Firmen in ihrer Forschungsarbeit verwenden dürfen. Somit verkommen die Universitäten langfristig von der treibenden Kraft gesellschaftlichen Fortschritts zu einfachen Erfüllungsgehilfen der Profitinteressen privater Investoren.
Wir als KSV stellen uns klar gegen diese zunehmende private Einflussnahme an unseren Hochschulen! Es braucht eine staatliche Ausfinanzierung der Unis für freie Forschung und freie Bildung im Sinne der Wissenschaft. Deshalb: Studierende in die Offensive!