Sinn und Zweck des KSV WU

Der KSV ist die einzige Fraktion an der WU, die die Bedeutung des Marxismus, verstanden im Sinne der ArbeiterInnenbewegung, für eine radikale Umgestaltung der Gesellschaft betont. Einerseits werden wir mit Botschaften wie „zu hohe Arbeitskosten“ und „steigende Lohnstückkosten“ von bürgerlichen Medien, auch (links-)liberalen, die sich allerdings in der wirtschaftspolitischen Ausrichtung nicht von konservativen unterscheiden, zugedröhnt und andererseits regt sich gegen diese Propaganda im  Sinne der KapitalistInnenklasse Unmut bei gar nicht so wenigen unabhängigen Individuen. Der Marxismus bietet ein geeignetes Instrumentarium um die Verteilungsverhältnisse zu analysieren und vor allem auf die im System angelegten Defizite des Kapitalismus hinzuweisen. Dies sind unserer Meinung nach erstens die ökonomische Ausbeutung, zweitens die mangelnde Demokratie im Arbeitsleben und drittens die Entfremdung des Individuums von seiner Arbeit und damit von sich selbst. Alle diese Defizite sind in der Trennung der Produktionsmittel von den Werktätigen begründet und drängen zur Lösung dieses Widerspruchs. In einer demokratisch organisierten Wirtschaft wird darüber entschieden wieviel konsumiert und wieviel investiert wird, eine unproduktive Klasse an AktienbesitzerInnen muss nicht alimentiert werden. Durch die Partizipation jedes einzelnen besteht auch die Möglichkeit, die Entfremdung aufzuheben und die Arbeit wieder zu einem freudvollen Erlebnis zu machen.

Alternative Lehrinhalte

Damit einhergehend treten wir für die Implementierung von marxistischen Lehrinhalten ein. Es gibt genügend – auch aktuelle – Literatur über die Diskussion zur Gestaltung einer zukünftigen sozialistischen Wirtschaft. Gleichzeitig erachten wir es als unbedingte Notwendigkeit, wenigstens die exorbitanten Schwächen der herrschenden neoklassischen Lehre auch in Lehrveranstaltungen aufzudecken. Dieses breiter angelegte Konzept wurde im Interdisziplinären Vertiefungsfach „Heterodoxe Ökonomie“ verwirklicht. Für die Mitbestimmung an den Lehrinhalten sind die Studienvertretungen zuständig – natürlich immer im Austausch mit den Studierenden – deswegen rufen wir zur Wahl von fortschrittlichen Studienvertretungen auf. Da man hier keine Bäume ausreißen kann, sehen wir es als Bereicherung des WU Alltags, wenn kritische Inhalte durch Lesekreise in das „Herzen der Bestie“ getragen werden.

KSV WU für unfaire Zugangsbeschränkungen!

Ein kleiner spassiger Eyecatcher als Giveaway für alle, die soweit gelesen haben. Wir sind aber weder für Pest noch für Cholera und treten entschieden wie an allen anderen Unis gegen alle Formen von Zugangsbeschränkungen auf. Wie Studiengebühren wirken Zugangsbeschränkungen sozial selektiv. Jemand aus akademischem Elternhaus wird sich bei den Eignungstests ganz einfach besser schlagen, weil er/sie schon auf den universitären Boden besser vorbereitet wurde. Aus eigener Erfahrung werden viele das Phänomen kennen, dass erst im Laufe des Studiums die Leidenschaft an der Materie wächst und somit auch die Leistungen besser werden. Diese SpätstarterInnen werden somit gleich einmal von höherer Bildung abgehalten. Auch ist die Planbarkeit des Bedarfes an Arbeitskräften in ca. 5 Jahren nicht gegeben, schon gar nicht im Kapitalismus. Deswegen sind wir für freie Bildung für alle und dafür, dass sich Interessen frei entfalten können. Dies gilt auch für BetriebswirtInnen.  Die ÖH WU sollte daher besser für freie Bildung eintreten und damit ihre Verantwortung für die in Österreich lebenden wahrnehmen anstatt uns mit Brot und Spielen apolitisch und ruhig zu halten!

Gegen die Diskriminierung von Nicht-EWR-BürgerInnen

Studierende aus den meisten Nicht-EWR Ländern sind dreifach diskriminiert. Sie zahlen, auch bei schnellem Studienfortschritt, seit diesem Semester die doppelten Studiengebühren. Sie dürfen als Bachelor-Studierende nur 10 Stunden pro Woche und als Master-Studierende 20 Stunden pro Woche arbeiten, wobei sie andererseits mehrere Tausend Euro auf ihrem Konto vorweisen müssen, um in Österreich bleiben zu dürfen (das Visum kostet wiederum extra eine schöne  Stange Geld). Drittens dürfen sie nicht bei den ÖH Wahlen kandidieren, obwohl sie ordentliche Studierende sind und den ÖH Beitrag zahlen. Außerordentliche Studierende, zumeist solche, die gerade einen Deutschkurs besuchen, sind nicht einmal aktiv wahlberechtigt, obwohl auch sie den ÖH Beitrag zahlen.

Der KSV befindet sich an der Uni Wien im Bündnis SOLI (Solidarische Linke). Dabei ist einer unserer Schwerpunkte, diese Diskriminierungen durch Demonstrationen, öffentlich machen, Unterschriftenaktionen und Veranstaltungen zu überwinden! Dieses Anliegen ist selbstverständlich auch integraler Bestandteil der Auffassungen des KSVs –egal an welcher Uni.

Schau vorbei!

Du triffst uns (den KSV Wien) jeden Montag um 18 Uhr in der Rankgasse 2, 1160 Wien. Nach dem KSV Plenum gibt es immer auch Raum für ökonomische Diskussionen, wobei eine wirklich funktionierende KSV WU Gruppe wie oben beschrieben erst aufgebaut werden muss. Willst du erst einmal einen kleinen Schritt in unsere Richtung wagen, dann gilt an der WU vom 14.-16. Mai:

Nur wo KSV/KJÖ draufsteht ist KSV drinnen!