Die SDAJ begrüßt die Initiative "Ausbildung für alle!", die von den LandesschülerInnenvertretungen Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen, NRW, Rheinland-Pfalz und Sachsen sowie mehreren DGB-Gewerkschaften ins Leben gerufen wurde und solidarisieren uns mit ihren Anliegen. Wir halten es für genau den richtigen Ansatz, dass hier die Interessen von (ausbildungssuchenden) SchülerInnen und Auszubildenden zusammengeführt werden.
SchülerInnen und Azubis haben gemeinsame Gegner: die Zukunftskiller in Politik und Wirtschaft, die einer ganzen Generation die Perspektive rauben – sei es durch Bildungsabbau, Ausbildungsplatzmangel oder Studiengebühren. Gegen den anhaltenden Ausbildungsplatzmangel helfen keine freiwilligen Selbstverpflichtungen der Unternehmer, wie es der Ausbildungspakt vorsieht. Wir haben ein Recht auf qualifizierte Ausbildung. Daher fordern wir zusammen mit den Gewerkschaftsjugenden und Landesschülervertretungen: Umlagefinanzierung jetzt! Wer nicht ausbildet, muss zahlen!
Um Jugendlichen eine wirkliche Perspektive zu bieten, müssen mehr betriebliche Ausbildungsplätze her. Dabei kann nicht nach dem Motto verfahren werden "Hauptsache betrieblicher Ausbildungsplatz". Wenn die Qualität der Ausbildung nicht gewährleistet ist, wenn ausbildungsfremde Tätigkeiten an der Tagesordnung sind und der Ausbilder nur auf dem Papier steht, dann handelt es sich einzig und allein um einen Missbrauch von Jugendlichen als billige Arbeitskräfte. Beispiele hierfür liefert der neue DGB-Jugendreport in erschreckender Dimension, so dass das Anliegen der Initiative "Ausbildung für alle!" voll zu unterstützen ist, wonach die Schaffung QUALIFIZIERTER Ausbildungsplätze im Mittelpunkt stehen muss.
Um Jugendlicher eine Perspektive zu geben, aber auch um den Missbrauch von Azubis als billige Arbeitskräfte vorzubeugen, fordern wir darüber hinaus die unbefristete Übernahme im erlernten Beruf als Teil der Umlagenfinanzierung.
Die Sofortforderung nach 50.000 außerbetrieblichen Ausbildungsplätzen hingegen, wie es z.B. von Teilen der DGB-Jugend gefordert wird, sehen wir als einen falschen Weg. Nicht nur, dass damit die Unternehmer ihrer Ausbildungspflicht entbunden werden – für Jugendliche selbst heißt außerbetriebliche Ausbildung: Keine Azubi-Vergütung, keine Übernahme, keine Chance auf dem Arbeitsmarkt.
Wir meinen: Die Kapitalseite zeigt uns Jugendlichen unmissverständlich, dass ihre Profitinteressen unseren Interessen unversöhnlicher denn gegenüberstehen. Deshalb können unsere Forderungen für Bildung, Ausbildung & Arbeit nur GEGEN die Unternehmer durchgesetzt werden können. Die Rechte der Jugend werden nicht verschenkt, sondern erkämpft.
Zeit sich zu wehren – Gemeinsam gegen die Zukunftskiller!