In Zeiten, in denen StudentInnen in Österreich um Seminar- und Laborplätze kämpfen und für eine immer schlechter werdende Ausbildung zahlen müssen, zeigt das sozialistische Kuba, wie Regierungen hochschulpolitisch agieren sollten. So existieren auf der Insel weder Studiengebühren noch Zugangsbeschränkungen. Im Gegenteil, den Studierenden wird gratis eine Unterkunft zur Verfügung gestellt, auch die Lernmaterialien und die Verpflegung sind kostenlos. Zusätzlich bekommt jedeR Studierende ein Stipendium. Dass sich dies auf die Zahl der immatrikulierten KubanerInnen auswirkt versteht sich von selbst, und so ergibt sich z.B. eine Gesamtsumme von etwa 79.000 StudentInnen im Bereich der Medizin (im Vergleich zu nur ca. 18.000 in Österreich ). Davon kommen mehr als 12.000 Studierende aus dem Ausland – vorwiegend aus den Entwicklungsländern-, welche dieselben Vorteile wie ihre kubanischen KollegInnen genießen.
Weiters konnte Kuba, trotz Verschärfung des US-Handelsembargos und den Verlust der meisten Handelspartner durch die Desintegration des sozialistischen Lagers, die Anzahl der ausgebildeten Ärzte und Ärztinnen in den 90-iger Jahren um über 68 Prozent steigern.
In Anbetracht der völlig unterschiedlichen ökonomischen Lage dieser beiden Länder, es steht, bei ähnlichen Bevölkerungszahlen, dem BIP von 237 Milliarden Euro Österreichs nur ein kubanisches BIP von 32,84 Milliarden Pesos (offizieller Wechselkurs 1 Peso =1 USD) gegenüber, sind diese immensen Leistungen Kubas in Bereich der Universitäten noch imposanter.
Andreas Nitsche studiert Pharmazie und Biologie und ist Vorsitzender des KSV-Graz