Als Reaktion darauf, dass die Universitätsleitung vergangenen Samstag die Schlösser der Aula am Campus austauschen ließ und damit der Uni brennt- Bewegung den letzten Raum zur Organisation und Vernetzung nahm, kam es am Montag kurzzeitig zu erneuten Besetzungen an der Uni Wien.

Die Blockade des Rektorats, sowie die darauffolgende Besetzung des Audimax’ waren aufgrund des den Protestierenden gegenüberstehenden immensen Polizeiaufgebots von relativ kurzer Dauer. Nach wiederholten Aufforderungen der Polizei wurden zuerst Rektorat und dann Audimax wieder freigegeben. Die Anzahl der Protestierenden belief sich auf ca. 200 Personen. Nach einem spontanen Demozug über den Ring fand man sich zu einem Plenum zur Besprechung der Lage in der Akademie der bildenden Künste ein.

Die erneut aufkeimenden Proteste zeigen, dass der Unmut der Studierenden nicht kleiner geworden ist und anlässlich von Repressionsmaßnahmen wie der Einführung von Zugangsbeschränkungen für die Publizistik oder der Räumung studentisch genutzter Räumlichkeiten, wieder entfacht werden kann. Gründe finden sich zuhauf.

Was jedoch nicht zu kurz kommen sollte sind adäquate Strukturen zur weiteren Organisation von Aktivitäten und Protest. Erste Ansätze hiervon sind in dem Zusammenschluss des „Linken Hochschulnetzwerkes“ zu finden. Bestehende aus Menschen auf verschiedenen organisierten und unorganisierten Zusammenhängen, wurde es ins Leben gerufen, um die hochschulpolitische Linke zu vernetzen, Universitätspolitik in einem gesamtgesellschaftlichen Kontext zu analysieren und gemeinsam für Verbesserungen im Universitätsbereich zu kämpfen.