Gerade in Zeiten von Corona haben wir am eigenen Leib erfahren, welche wichtige Rolle das Gesundheitssystem in unserer Gesellschaft spielt. Vor allem das Fehlen einer einheitlichen und umfassenden Krankenversicherung über die gesamte Studiendauer für Studierende stellt einen massiven Missstand dar. Das führt dazu, dass Studentinnen und Studenten zeitweise unversichert sind und sich ab dem Alter von 27 mit einem Beitrag von monatlich 63 Euro (!) selbst versichern müssen. Der Mangel an KassenärztInnen und damit einhergehende monatelange Warteizeiten, führen dazu, dass viele auf Wahlärzt:innen zurückgreifen müssen. Durch hohe Behandlungskosten, die beispielsweise im zahnmedizinischen oder gynäkologischen Bereich anfallen, wird die ohnehin schon prekäre finanzielle Lage von Studierenden weiter verschärft. Vor allem die Wahl der richtigen Verhütungsmittel gestaltet sich oft teuer und aufwendig, dabei sind gerade Studierende im Alter, wo eine gute Verhütung besonders wichtig ist.
Die verstärkte soziale Isolation seit Ausbruch der Corona-Pandemie, die Verschärfungen im Bildungsbereich und die durch die Teuerung verursachten Geldprobleme stellen Studierende zunehmend unter Druck. Gleichzeitig werden Jobperspektiven immer aussichtsloser. Zukunftsängste sind unter Studierenden inzwischen Alltag. Neben der Beseitigung der ursächlichen Missstände einerseits, braucht es andererseits eine kostenlose und leicht zugänglich psychologische Betreuung für Studierende.
Deshalb fordern wir:
- Umfassende Unfall- und Krankenversicherung für alle Studierende über die gesamte Studiendauer!
- Einrichtung eines ÖH-Unterstützungsfonds für medizinische Behandlungen!
- Ausbau der kostenlosen psychologischen Betreuung für Studierende!
- Umfassende Beratung und freier Zugang zu Verhütungsmitteln und Schwangerschaftsabbruch!
- Anerkennung von psychischen Krankheiten, insbesondere nach traumatischen Lebensereignissen, als Abwesenheitsgrund!