Keine Kriegsprofite mit unserer Bildung!

Universitäten sind ein Ort, an dem gesellschaftlicher Fortschritt produziert wird. Die meisten von uns haben unser Studium mit dem Anspruch begonnen, einen Teil dazu beizutragen. Egal ob Astrophysik, Geschichte oder Pharmazie: Wir lernen nicht nur für uns selbst, sondern auch für die Zukunft. Wir kämpfen uns durch Klausuren und erarbeiten unsere Abschlüsse – nicht nur für uns selbst sondern auch um die Gesellschaft voranzutreiben. Genau das wird aber immer mehr verunmöglicht, da Universitäten zunehmend in die Geiselhaft von Kapitalinteressen geraten. Egal ob Studierende, Lehrende oder Forschende, für alle ist offenkundig: Nichts funktioniert heute mehr ohne Drittmittelfinanzierung. Forschung, die kein Funding findet, findet auch nicht statt.

Einflussnahme von Unternehmen fängt bei ganz grundlegenden Dingen an, die alle Studierenden spüren können. Ob es der Red Bull-Hörsaal ist oder eine Laborausstattung mit klaren Abzeichen; das sind keine selbstlosen Geschenke. Hinter ihnen steht die Erwartung auf Gegenleistungen. Abseits der primären Leistung der Universitäten für die Privatwirtschaft, der Produktion billiger Arbeitskräfte mit Bachelorabschluss, zeigt sich spätestens bei der Dissertation, oft aber auch schon bei der Masterarbeit ein weiteres gravierendes Problem. Früher oder später stellt sich die Frage: Wie finanziere ich mein Projekt? Beinahe unweigerlich führt das inzwischen zur Kooperation mit Firmen oder zu Fördertöpfen als Geldquelle. Wie sehr die Forschung darauf angewiesen ist merkt man spätestens, wenn man versucht Funding für Forschung aufzutreiben, die keinem Unternehmen einen unmittelbaren Profit verspricht oder gerade nicht in die Förderstrategie der Drittmittelgeber passt. Die Produktion von neuem Wissen wird so auf den engen Bereich des kapitalistischen Profitstrebens eingeschränkt.

Besonders zugespitzt zeigt sich das dann, wenn die Finanzierung auch noch von Unternehmen kommt, deren Geschäft der Krieg ist. Schon heute wird an der TU Wien unter einem Greenwashing-Feigenblatt mit Geldern von Glock geforscht – dem Waffenhersteller, der unter anderem auch die US-Polizei beliefert. Je nach Universität machen Drittmittel zwischen einem Fünftel und mehr als einem Drittel der Gelder aus. Ob direkt durch einzelne Unternehmen oder indirekt über Fonds, die ihr Geld aus Unternehmen und Stiftungen beziehen: Diese Forschung ist nicht im Sinne der Gesellschaft, sondern im Sinne des Profites. Im besten Fall bedeutet das die nächste Saftpressmaschine, die keiner braucht. Im schlimmsten Fall bedeutet das neue Luftwaffensysteme, Drohnen und Panzer für den Einsatz gegen das Wohl der Menschen und für den Krieg. Freie Bildung bedeutet auch freie Forschung!

Wir fordern:

  • Ausfinanzierung der Universitäten – Forschung für gesellschaftlichen Fortschritt!
  • Keine Rüstungsforschung an den Universitäten – Unis für das gesellschaftliche Wohl!
  • Forschung im Interesse der Wissenschaft – Schluss mit der Einflussnahme privater Konzerne!