KSV Graz erwirkt Verbilligung der Kinderbetreuungs-Blöcke – ÖH streicht Unterstützung für Demos gegen „Akademikerbälle“ – Neuer Zweckwidmungstopf bleibt chaotisch

 

Auf Antrag des KSV in der HV-Sitzung von Dienstag kostet ein 10-Stunden-Block für die Kinderbetreuung des Vereins M.A.M.A. für Studierende der Uni Graz ab jetzt nur noch 30 Euro. Die ÖH erhöht ihren Zuschuss nach der KSV-Initiative nunmehr um zehn Euro.

Bisher zahlten StudentInnen für einen 10-Stunden-Block 40 Euro, während Bedienstete der Uni nur 30 Euro zahlen. Studierende mussten somit deutlich tiefer in die Tasche greifen. Auch im Vergleich zu den Preisen, die Studierende der Meduni (35 Euro) und Studierende der Kunstuni (30 Euro) bezahlen, war dies überteuert und gerade für AlleinerzieherInnen eine enorme finanzielle Hürde.

Zudem beauftragt der einstimmig angenommene Antrag den Vorsitz der ÖH Uni Graz zu erwirken, dass die Blöcke direkt bei Unikid gekauft werden können, um den Studierenden zusätzliche Wege zu ersparen.

Während aktuell an der TU Wien 54% aller Studierenden mit Kind angeben, dass die Kinderbetreuungssituation ein uneingeschränktes Studieren ermöglicht, sind dies an der Uni Graz nur 35 %. Nur die Uni Salzbug schneidet hier unter den 12 angeführten Universitäten noch schlechter ab.

 

ÖH gegen Unterstützung von „Akademikerball“-Demos

Abgelehnt wurde hingegen seitens von FLUG (Fachschaftsliste), AG (Aktionsgemeinschaft) und Junos die Unterstützung der Demos gegen die „Akademikerbälle“ in Wien und Graz. Weder wird es seitens der ÖH heuer einen Bus nach Wien geben, noch reiht man sich in das Bündnis der „Offensive gegen rechts Steiermark“ ein. Letzte Periode war beides noch der Fall. Gerade in Zeiten, in denen menschenfeindliche Ideologien vermehrt einen Nährboden finden, wäre dies ein wichtiges Zeichen gewesen.

Gemeinsame Anträge von KSV, GRAS und VSStÖ zu diesen Punkten wurden von den Exekutivfraktionen niedergestimmt. Erstmals seit Jahren lässt die Grazer ÖH diese klare antifaschistische Positionierung bewusst aus.

 

Zweckwidmungstopf – weiter kein klares Konzept

Unklar bleibt weiterhin, wie die ÖH-Exekutive den neu geschaffenen Zweckwidmungstopf für Studierende zugänglich machen will. Fix ist, dass die Junos durch diesen Topf ihr Projekt einer Internetabstimmung verwirklichen wollen. Dies ist aus Sicht des KSV grob fahrlässig, da es aller Voraussicht nach mit enormen Kosten verbunden wäre und alle ähnlichen Modi bisher klar scheiterten. Die AG stellt sich nach Angaben in der Sitzung hinter das Junos-Modell, während die FLUG sich keine klare Aussage abringen ließ und um den heißen Brei herumredete.

Die Bestrebungen, den alten Sonderprojekttopf zumindest zwischenzeitlich wieder mit Geld auszustatten, um Projekte im Sinne der Studierenden zu ermöglichen, stießen beim Vorsitz auf taube Ohren. Der Verdacht, dass die Oppositionsmehrheit im SoPro-Ausschuss der Exekutive ein Dorn im Auge ist, bleibt somit naheliegend. Während in anderen wichtigen Bereichen (Alternativreferat, Frauenreferat etc.) gespart wurde, werden hier 60.000 Euro „geparkt“.