Dass Eitelkeiten hinten angestellt werden und Grüne und Fachschaftslisten sich ernsthaft um Bildung einer breiten linken ÖH-Exekutive bemühen, fordert der Kommunistische StudentInnenverband (KSV). „Die konservative AktionsGemeinschaft (AG) hat im Wahlkampf wieder einmal bewiesen, dass man mit ihr nicht zusammenarbeiten kann“, stellt KSV-Vorsitzende Sahar Mohsenzada fest. Sie spielt dabei auf feucht-fröhliche Wahlkampf-Ausflüge auf die südsteirische Weinstraße an, die sich die AG durch Studierendengelder finanzieren wollte.
Für KSV-Mandatar Robert Krotzer gibt es nur eine logische Option: „Wir brauchen eine breit aufgestellte und mobilisierungsstarke, linke ÖH-Exekutive.“ Sahar Mohsenzada pflichtet bei: „Angesichts der katastrophalen Folgen der Studieneingangsphasen (StEP), drohender Master-Zugangsbeschränkungen und den nicht mehr tragbaren Studienbedingungen an manchen Instituten ist eine Zusammenarbeit aller linken Fraktionen ein Gebot der Stunde.“
Und beide stellen klar: „Es kann nicht sein, dass in dieser Situation persönliche Eitelkeiten und das Feilschen um Amterl im Vordergrund steht.“
Ein wichtiges Anliegen der künftigen ÖH-Exekutive müsse der Kampf gegen Rechtsextremismus und Neonazismus sein, erklärt Robert Krotzer und verweist auf den Überfall von Neonazis auf eine Geburtstagsfeier in der Grazer Univiertel-Pizzeria Zeppelin. Bei einem Wahlkampfstand des Rings freiheitlicher Studenten (RFS) tauchte der bekannte Neonazi Richard Pfingstl auf. In der folgenden Nacht wurden Plakate von VSStÖ und KSV mit Neonazi-Parolen überklebt. (comunista.at berichtete) Pfingstl steht wegen schwerer Körperverletzung und Wiederbetätigung nach dem NS-Verbotsgesetz vor dem Kadi. Der RFS ist indes trotz prozentuellem Verlust aufgrund der gestiegenen Mandatszahl in der Grazer Universitätsvertretung eingezogen.
„Dass man im Univiertel vor rechtsextremen Übergriffen nicht mehr sicher ist, macht es notwendig, dass alle gegen Rechts an einem Strang ziehen“, mahnt Krotzer.