Am 20. April, dem Geburtstag Adolf Hitlers, beteiligten sich knapp 600 Menschen an der antifaschistischen Demonstration „Kein Platz für Nazis“ in Braunau am Inn.
Seit vielen Jahren schon ruft das breite, überparteiliche Bündnis „braunau gegen rechts“ zur einer Demonstration gegen Rechtsextremismus und Neofaschismus auf. Heuer fiel das Datum genau auf den Geburtstag des in Braunau geborenen Adolf Hitler.
Erfolgreiche Demo
„Wir werten die diesjährige Demo als vollen Erfolg! Es ist schön zu sehen, dass sich heuer besonders viele Braunauerinnen und Braunauer an der Kundgebung beteiligten und sich noch viele weitere nach und nach in den Demonstrationszug einreihten, um uns in unserem Anliegen zu unterstützen!“, zeigte sich Astrid H., Organisatorin der diesjährigen Demonstration, erfreut. Nach der Auftaktkundgebung am Bahnhof Braunau bewegte sich die Demonstration durch das Stadtgebiet zu einer Abschlusskundgebung am Mahnstein vorm Hitler-Geburtshaus in der Vorstadt. Nachdem sich immer mehr Menschen der Demo anschlossen, konnten gegen Ende fast 600 TeilnehmerInnen gezählt werden. Die gesamte Kundgebung verlief friedlich und ohne Zwischenfälle.
Bei der Abschlusskundgebung am Mahnstein gegen Faschismus vor dem Geburtshaus Hitlers in der Salzburger Vorstadt sprachen Michael Trinko (Bundesjugendsekretär der Österreichischen Gewerkschaftsjugend), Jahn Brüggemann (Vorsitzender der Kommunistischen Jugend Oberösterreichs), Harald Grünn (Bundesvorsitzender des KZ-Verband/VdA), SPÖ-Nationalratsabgeordneter Harry Buchmayr und der bekannte Buchautor Hans-Henning Scharsach.
Jetzt muss gehandelt werden!
„Unsere jährlich stattfindende Demonstration ist ein wichtiges Zeichen, um die Aufmerksamkeit, die rund um den 20. April ohnehin nicht zu verhindern ist, für ein klares Statement gegen Rechtsextremismus zu nutzen! Braunau hat mit dieser Kundgebung deutlich gezeigt, dass rechtes Gedankengut hier keinen Platz hat“, unterstrich Raffael S. vom Bündnis „braunau gegen rechts“ die Wichtigkeit der Demonstration.
„Die Demonstration allein reicht aber nicht aus, um zu zeigen, dass wir hier in Braunau keine Neonazis und rechte Recken wollen, jetzt müssen auch die Verantwortlichen der Stadt Braunau handeln!“, erklärte Astrid H. und wiederholte die vom Bündnis „braunau gegen rechts“ aufgestellte Forderung, die Braunauer Jahnstraße umzubennen: „Es wäre ein überaus mutiges Zeichen, wenn die Jahnstraße endlich in Jägerstätter-Straße umbenannt wird, um damit jene Menschen zu ehren, die sich im Bezirk Braunau vehement gegen Krieg und Nationalsozialismus zur Wehr setzten!“ Friedrich Ludwig Jahn – bekannt als Turnvater Jahn – vertrat zu Lebzeiten ein großdeutsch-völkisches, aber vor allem rassistisches Gedankengut und für solche Ansichten darf es in Braunau keinen Platz mehr geben.