Meinung einer Involvierten.

Ich bin als Betriebsrätin des Vereines StudentInnenkinder, die sich für die 67 Betreuungsplätze und 11 Arbeitsplätze immer stark gemacht hat, geschockt.

Zwei studierende Mütter hatten sich bei der ÖH Uni Wien beschwert, weil sie keinen der leider nur fünf freien Hortplätze erhalten haben. Obwohl der Verein der ÖH-Führung eine neuerliche Platzvergabe nach deren Kriterien anbot, lehnte die ÖH-Führung ab und kündigte statt dessen die Verträge mit dem Verein per 30.9.2012. Die ÖH Uni Wien hat jedes lösungsorientierte Gespräch verweigert und unsere Einrichtung nie bei Tageslicht betreten und sich ein Bild gemacht! Ihre unfassbaren Pläne:

Die ÖH Uni Wien wollte Michael Karjalainen-Dräger und seinen neu gegründeten Verein „wachsen_werden_ sein“ als künftigen Träger für die Kinderbetreuung statt dem langgedienten „Verein StudentInnenkinder“. In den Medien streute die ÖH-Führung dem neuen Verein Rosen und ein Teil der Kindergarten- und Horteltern wurden aufgefordert sich binnen weniger Tage bis zum 29.Mai wegen eines Platzes im Herbst anzumelden. Spätere Anmeldungen könnten eventuell nicht mehr berücksichtigt werden! Ein Elterninfoabend wurde von der ÖH-Führung angekündigt und ohne Angaben von Gründen abgesagt. Die Eltern hatten keinerlei Informationen und suchten im Internet welche zum neuen Verein.

Esoterisch-katholisches Weltbild

Im Internet fanden sich viele Informationen: Seine Diplomarbeit titelte Karjalainen-Dräger „Berufung und Nachfolge als Leitmotive religionspädagogischen Handelns“. Der ehemalige Religionslehrer schrieb über seine Weltanschauung: „Für uns kann diese Gegenwärtigkeit und die Zusage, dass es keine Zukunft ohne Anwesenheit Gottes gibt, tiefes Vertrauen ins Leben ermöglichen. Es ist ja auch nicht möglich, die eigene Göttlichkeit los zu werden, obwohl wir als Menschen natürlich die Freiheit haben, diese zu ignorieren und wie gott-los zu leben.“ Er hält Veranstaltungen zu Themen wie „Ein ganzheitliches Vitalkonzept aus dem Mittelalter. Spiritus naturalis (Grundenergie: spirituelle Dimension der Nahrung, Nahrungsaufnahme)“ und setzte sich für die Seligsprechung von Johannes Messner ein. Messner war enger Berater des Austrofaschisten Engelbert Dollfuss. Messners Dollfußbuch huldigt Dollfuss als heiligen Führer. Er war von 1936 bis 1938 Herausgeber der Monatschrift für Kultur und Politik im Auftrag von Diktator Schuschnigg. Das esoterisch-katholischen Weltbild, welches die ÖH-Führung studierenden Eltern und deren Kindern zumutet, stieß beim Verein StudentInnenkinder auf volle Ablehnung. Dagegen wurde protestiert!

Wir bleiben und leisten Widerstand!

Letztlich hat auch das Rektorat, welches über die Räume verfügt, ein Veto gegen den Verein „wachsen_werden_ sein“ eingelegt. Nun sucht die ÖH-Führung nach anderen Betreibern, Hauptsache nicht selbstverwaltet. Statt Studiengebühren zu bekämpfen, bekämpft die „linke“ ÖH Uni Wien lieber den ältesten Elternverwalteten Kindergarten und Hort. Alleinerziehende Studierende werden verhöhnt und Machtpolitik auf den Rücken von Kindern ausgetragen. Der Ruf der Vorzeige-Kinderbetreuungseinrichtung wurde angepatzt. Aber wehleidige NachwuchspolitikerInnen denunzieren Widerstand gegen ihr verantwortungsloses Vorgehen.

Wir sehen im Verein StudentInnenkinder sehen uns gezwungen Widerstand zu leisten für eine ernsthafte Lösung für die hochwertigen 67 Betreuungs- und 11 Arbeitsplätze! Bitte unterstützt uns dabei.

Das Solidaritätsfest „40Jahre sind nicht genug!“ ist Samstag, 2.Juni ab 14:00 Uhr am Uni-Campus Hof 2 – in Kooperation mit dem Südwindfest, Hof 1. Wir freuen uns über Soli-Besuche, schaut vorbei!

Karin Wilflingseder Betriebsrätin
Verein StudentInnenkinder