Vielen Studierenden an den Grazer Universitäten steht anscheinend eine finanzielle Belastung bevor: Ein Bericht an den Gemeinderat empfiehlt, den 2009 eingeführten Mobilitätsscheck für Studierende wieder abzuschaffen. Die finanzielle Belastung der Stadt (917.700 Euro seit 2009) sei zu groß.
Studierende mit dem Hauptwohnsitz in Graz erhalten pro Semester derzeit einen Mobilitätsscheck in der Höhe von 50 Euro; damit werden Zeitkarten im Verkehrsverbund ermäßigt. Jetzt droht ein Ende dieser Aktion, angeblich weil zu wenige Studierende ihren Hauptwohnsitz nach Graz verlegt hätten. Insgesamt sind 18.354 Mobilitätsschecks eingelöst worden.
KPÖ-Stadträtin Elke Kahr: „In Wirklichkeit wäre das Aus für den Mobilitätsscheck ein Bestandteil des städtischen Belastungspaketes für alle Bevölkerungsgruppen in Graz. Besonders peinlich für die Rathauskoalition ist nur, dass ÖVP und Grüne die Einführung dieses Mobilitätsschecks 2009 in den höchsten Tönen gelobt haben“.
Die Initiative war damals von VP – Gemeinderat Kurt Hohensinner und Grünen-Klubobfrau Christina Jahn gekommen. Vizebürgermeisterin Rücker und Finanzstadtrat Rüsch lobten am 23. Juni 2009 in einer Aussendung den Beschluss des Gemeinderates.
Elke Kahr: „Die KPÖ tritt bekanntlich für die Wiedereinführung der Freifahrt für Studierende ein und unterstützt die Initiative des KPÖ-Landtagsklubs, der im Jahr 2009 als ersten Schritt dazu eine 50%ige Ermäßigung für Studierende bei den öffentlichen Verkehrsmitteln gefordert hatte.“ Dieser Antrag war übrigens vom Landtag seinerzeit mehrheitlich (gegen die Stimmen der ÖVP) angenommen worden.
Der zitierte Bericht wurde am Dienstag von der Tagesordnung des zuständigen Ausschusses genommen. Das bedeutet aber lediglich einen Aufschub der Entscheidung – wahrscheinlich solange, bis die ÖH-Wahlen im Frühjahr über die Bühne gegangen sind.