KSV: Bestellung von deutschnationalen Uni-Räten rückt die Grazer Universitäten in ein schlechtes Licht! Minister Faßmann müsste sich historischer Verantwortung der Grazer Hochschulen bewusst sein.

Die Bestellung von Deutschnationalen als Uni-Räte ist ein fatales Zeichen für die Grazer Universitäten“, sind sich Dario Tabatabai, Daniela Katzensteiner und Mario Radman, MandatarInnen des Kommunistischen StudentInnenverbandes (KSV) in den Hochschulvertretungen der TUG und KFU, einig. Nicht nur, dass die Qualifikation der genannten Personen mehr als fragwürdig sei, ihr Menschen-, Gesellschafts- und Wissenschaftsbild lasse sich in keiner Wiese mit einer aufgeklärten, toleranten und offenen Universität vereinen.

Gerade in Graz wäre hier besondere Sensibilität gefragt, mahnt Tabatabai, und verweist auf die Rolle der Grazer Universität nach dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland vor 80 Jahren. Katzensteiner ergänzt: Dass Wissenschaftsminister Faßmann von einem ‚ausgewogenen Paket mit respektablen Persönlichkeiten‘ spricht, ist gerade in diesem Kontext nicht nachvollziehbar.

Fragwürdige Kandidaten

Im Zuge der Nominierung neuer Uni-Räte durch die Bundesregierung sind für die Karl-Franzens-Universität Graz und die Technische Universität Graz zwei Uni-Räte bestellt worden, die auf breite Kritik stoßen.

Wie der u.a der Kurier berichtet, ist als Uni-Rat an der KFU Alois Gruber nominiert worden: „Er ist Mitglied der Burschenschaft ‚Arminia Czernowitz zu Linz‘, die laut dem Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands (DÖW) deutsch-völkisch und weitgehend dem rechtsextremen Milieu zuzuordnen ist. […] Gruber hat zudem in der rechtsextremen Zeitschrift Aula einen Artikel veröffentlicht.

An der TU Graz wird Richard Kienberger Uni-Rat werden. Wie Gruber entstammt auch er einer völkischen Burschenschaft. Das renommierte Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands (DÖW) bezeichnete er laut Kurier als „von Linksextremisten gegründete Privatstasi“. Er bezeichnet sich selbst als deutschnational und hat nach eigener Angabe kein Problem mit dem Gruß „Heil“. (vgl. Kurier, 20.02.2018) Aus seinem geplanten Engagement an der TU Berlin wurde nach breiten Protesten nichts.

An den genannten Uni-Räten gibt es breite Kritik. Nicht nur uniko-Präsidentin Eva Blimlinger und die Bundes-ÖH zeigen sich besorgt, auch an der Karl-Franzens-Uni Graz regt sich Widerstand, unter anderem durch Lehrende.