Weil die Steiermark „Öffi-Schlusslicht“ bei der Studierenden-Ermäßigung war – und noch immer ist –, brachte die KPÖ bereits im Oktober 2008 im Landtag einen Antrag ein, um gegen die ausufernde Preisgestaltung vorzugehen. Eine zentrale Forderung des KPÖ-Antrages war es, die Studienkarte in Zukunft nicht mehr auf Studierende zu beschränken, die Familienbeihilfe beziehen.

 

Zwar wurde der Antrag mehrheitlich angenommen, doch weigerten sich die zuständigen Mitglieder der Landesregierung, ihn umzusetzen. Durch die Blockade von Kristina Edlinger-Ploder (VP) und Gerhard Kurzmann (FP) vergingen so mehr als drei Jahre, bis nun endlich zu einer Erleichterung kommt.

 

Verschärft hatte sich die Situation dadurch, dass die Bundesregierung den Bezug der Familienbeihilfe massiv einschränkte. „Diese Einschränkung zog zahlreiche Verschlechterungen nach sich. So fielen etwa auch für viele die Ermäßigungen beim öffentlichen Verkehr weg, weil die bislang an die Familienbeihilfe gekoppelt waren“, erklärt Robert Krotzer vom Kommunistischen StudentInnenverband (KSV).

KPÖ und KSV: „Weitere Schritte setzen!“

Claudia Klimt-Weithaler, KPÖ-Klubobfrau im Landtag, ergänzt: „Das Schlusslicht Steiermark holt auf. Ein erster Schritt ist getan, denn dem jüngsten Bericht zur sozialen Lage der Studierenden ist zu entnehmen, dass mit 58,4 Prozent nur etwas mehr als die Hälfte der Studierenden Familienbeihilfe bezieht.“

KPÖ und KSV drängen nun auf weitere Schritte zur vollständigen Umsetzung des Landtagsbeschlusses von 2008. Konkret müssten zwei weitere Maßnahmen getroffen werden:

1. Preisgestaltung bei Semestertickets an andere Universitätsstandorte anpassen: Im Vergleich mit den anderen Universitätsstandorten liegt der Steirische Verkehrsverbund und insbesondere die Kernzone Graz (Zone 101), was die Preise angeht, im absoluten Spitzenfeld. Während eine Studienkarte für eine Zone während eines Semesters € 125,5 kostet, bieten die Studienstandorte Wien und Linz die vergleichbare Leistung um € 50,5 bzw. € 50.

2. Ermäßigte Stundenkarten für Studierende: Auch Studierende sollen berechtigt sein, gegen Vorlage eines gültigen Studierendenausweises eine ermäßigte Stundenkarte zu beziehen. Die Alternative Öffentlicher Verkehr ist in Anbetracht der extrem hohen Preise für Einzelfahrten (der Steirische Verkehrsverbund liegt hier sogar über dem Preisniveau der Wiener Linien) für Studierende schwer leistbar. Es wäre daher sinnvoll, Studierende ebenso wie PensionistInnen für den Bezug von ermäßigten Einzelfahrscheinen zu berechtigen.