Nachdem die gestrige Protestkundgebung der ÖH am Sonnenfelsplatz trotz der über eintausend anwesenden StudentInnen, die mit Sprechchören und Pfeiferl ihren Ärger über die neuesten Schritte in Richtung Bildungsökonomisierung lautstark kund taten, eher zahnlos blieb, formierte sich im Anschluss eine spontane Demonstration in Richtung Landhaus.
Mehrere hundert StudentInnen schlossen sich dem Zug an, um ihren Unmut denjenigen Parteien mitzuteilen, die für das neue Regierungsprogramm verantwortlich sind. Darum begab man sich in den Landtag, um die PolitikerInnen mit den weiteren Verschlechterungen im Bildungsbereich und Zumutungen für Studierende zu konfrontieren. Für gute eine halbe Stunde wurde der Saal, in dem eben eine steirische Landtagssitzung zu Ende gegangen ist, von den Studierenden besetzt.
„Die Ausrede, dass die Landespolitiker mit der schlechten Situation der Studierenden rein gar nichts zu tun haben, kann man nicht gelten lassen“, sagt KSV-Aktivist und KPÖ-Gemeinderat Robert Krotzer. „Es sind die Parteien der schwarzen und roten Abgeordneten, die das Wissenschaftsministerium abgeschafft haben. Und es war die Landesregierung selbst, die etwa mit der Kürzung der Wohnbeihilfe viele Studierende finanziell schwer getroffen hat.“
Die Verantwortung für das Agieren ihrer Parteien zu tragen, wurde von den DemonstrantInnen sowohl in Sprechchören als auch in einer Diskussion mit dem Landtagspräsidenten Franz Majcen gefordert. „Wir Studierende sind ohnehin schon am Sand“, brachte es ein Demonstrant auf den Punkt. „Erst kürzen sie uns Schritt für Schritt die Beihilfen, dann nehmen sie uns auch noch das Ministerium weg!“
Die Demonstration, an der auch Lehrende der Uni Graz teilnahmen, lief entschlossen und zugleich respektvoll ab. Nachdem die Studierenden ihre Positionen dargestellt hatten, verließen sie den Sitzungssaal wieder – wohlgemerkt mit dem Ruf „Heute ist nicht alle Tage: Wir kommen wieder, keine Frage!“