Bürgermeister und Holding Graz wollten Café Rosenhain umbauen. Erste Erfolge der Bürgerinitiative durch breite Unterstützung.
Das beliebte, idyllische Café Rosenhain soll nun von der Holding Graz umgebaut werden. Soweit so gut, aber bei diesem Umbau gibt es einen Haken. Wieder einmal besteht die Gefahr, dass ein „Schickimicki-Schuppen“ ein Wohlfühl-Café verdrängt. Eine Neuvergabe der Pacht ist in Planung. Bürgerinnen und Bürger und die derzeitge Pächterfamilie werden wieder einmal außen vor gelassen.
Auf so ein Vorgehen musste mit einem Aufschrei geantwortet werden. Grazerinnen und Grazer haben die Bürgerinitiative „Rettet das Rosenhain“ gestartet. Eine Online-Petition (facebook.com/RettetDasRosenhain) erhielt in kürzester Zeit mehr als 3.000 Unterschriften. Nach dem Umbau des Grazer Schloßbergrestaurants in ein hochpreisiges Design-Lokal war es auch für die KPÖ selbstverständlich, die Bürgerinitiative zu unterstützen. Andere Rathausparteien folgten.
Ein Antrag im Grazer Gemeinderat, der eine Einbindung von Pächterfamilie und Bürgerinitiative gefordert hatte, wurde von ÖVP und Freiheitlichen niedergestimmt. Bezeichnend dabei war das Stimmverhalten der FP, hatte doch der blaue Landtagsabgeordnete Gerald Deutschmann als Architekt den Auftrag zur Neustrukturierung um 550.000 Euro ohne öffentliche Ausschreibung bekommen.
Der Druck wuchs und Nagl war schließlich doch gezwungen, einzulenken. Der Aufsichtsrat der Holding Graz fasste keinen Finanzierungsbeschluss. Nun, so Nagl, solle die Bürgerinitiative und die Pächterfamilie eingebunden werden. Viele bleiben aber skeptisch: „Jetzt kommt es darauf an, dass fixe Zusagen gemacht werden, die auch über den Wahltermin am 25. November hinaus halten. Die aktuelle Entscheidung muss mehr sein als eine Verschnaufpause für Nagl“, so Hanno Wisiak von der KPÖ Geidorf.
Ironie am Rande: Die ÖVP Geidorf hatte in ihrer Bezirkszeitung noch kräftig die Propagandatrommel für das Projekt rührt, das wenig später von VP-Chef Nagl zurückgezogen wurde. | saplalot
Quelle: RettetDasRosenHain