Umfassende Unterstützung für arbeitende Studierende!

Miete, Öffi-Tickets, Internet & Handy, Freizeitausgaben, lebensnotwendige Güter wie Essen oder Duschgel: alles das müssen wir bezahlen um ein halbwegs würdiges Leben führen zu können. Das kostet uns bis zu mehr als tausend Euro monatlich. Bücher und Skripten, die wir für unser Studium brauchen oder eine Krankenversicherung für über 26-Jährige sind dabei noch gar nicht mitgerechnet. Um die 70% der Studierenden müssen neben dem Studium arbeiten. Steigende Mieten, ein mangelhaftes Beihilfensystem für Studierende und Studiengebühren erschweren die Situation zusätzlich.

Durch die Doppelbelastung aus Arbeit und Studium, bleibt kaum noch Freizeit – oft ist ein Burnout und zusätzliche psychische Belastung die Folge. Die geforderte akademische Mindestleistung scheint vor allem für arbeitende Studierende de facto unmöglich. Kein Wunder also, dass Arbeiten der Hauptgrund für das Verzögern des Studienabschlusses ist. Auch Arbeitszeiten stehen dem Studium im Weg: oft überschneiden sie sich mit Seminaren und nicht wenige Studierende müssen direkt von einer anstrengenden Nachtschicht in die Vorlesung. Kurzfristig preisgegebene Termine und Änderungen in den Modi der Lehrveranstaltungen erschweren das noch zusätzlich.

Unternehmen nutzen die Situation von Studierenden aus um sie als Billigarbeitskraft in prekären Verhältnissen zu beschäftigen. Durch prekäre Anstellungsverhältnisse als “freie Dienstnehmer” ist eine betriebliche Vernetzung schwierig und dort wo es Bestrebungen gibt werden diese vom Kapital mit aller Kraft bekämpft, wie zuletzt diverse Lieferketten gezeigt haben. Zusätzlich verlangen diverse Hochschulen von uns Pflichtpraktika zu absolvieren, wo Unternehmen unsere Arbeitskraft ausnützen um Personal und Lohnkosten einzusparen. Wir sagen: Die Uni darf nicht der Zulieferer für billige Arbeitskräfte sein.

Gerade während Corona haben sich noch zusätzliche Abgründe aufgetan: Rund ein Drittel der arbeitenden Studierenden haben ihren Job verloren. Trotzdem weigert man sich weiterhin Studiengebühren rückzuerstatten und Studierenden eine umfassende Unterstützung in diesen schwierigen Zeiten zu gewähren.

Darum fordern wir:

  • Umfassende finanzielle Unterstützung für Studierende in dieser Krise!
  • Ausbau von Beihilfen und Stipendien!
  • Jährliche Anpassung der Beihilfen an die Inflation!
  • Verbot von unbezahlter Praktika!
  • Den Ausbau von kostenlosen Arbeitsrechtsberatungen!
  • Gewerkschaftliche Einbindung von Studierende: Schluss mit den 7-Euro-Jobs!