Studierende aus Drittstaaten haben mit besonders vielen Hürden zu kämpfen. Jedes Semester müssen sie Studiengebühren in der Höhe von 750 € entrichten und ihr Visum muss, unter einem Leistungsnachweis, jährlich neu beantragt werden. Um das noch zu toppen, muss für die Visumsverlängerung ein Nachweis von ca. 10 000 Euro Kontoguthaben erbracht werden. Damit ist klar: Nur reichen Drittstaatsangehörigen soll Bildung in Österreich ermöglicht werden.
Auch die Jobaussichten sind schlecht: Mit einem studentischen Visum sind maximal 20 Wochenarbeitsstunden erlaubt. Aufgrund des massiven bürokratischen Aufwands, werden Studierende mit Pass aus einem EU-Staat gegenüber Drittstaatsangehörigen bevorzugt. Hinzu kommen stetig steigende Mieten, absurd teure Studierendenheime, Kosten für Öffi-Tickets, Krankenversicherung, Studienunterlagen und 160€/Jahr für die Aufenthaltsbewilligung. Studierende aus Drittstaaten finden sich deshalb oft in illegalen Beschäftigungsverhältnissen wieder, um irgendwie über die Runden zu kommen.
Soziale Unterstützung erfahren Drittstaatsstudierende kaum. Diese Situation wird durch fehlende kostenlose Deutschkurse besonders verschärft. Dadurch kommt es zu zunehmender psychischer Belastung der Betroffenen und einem langsameren Studienfortschritt, was wiederum die kostenpflichtige Studiendauer verlängert. Corona hat all diese Probleme noch zusätzlich verschlimmert: Die unsichere pandemische Situation und ausbleibende Präsenzveranstaltungen, haben viele Drittstaatsstudierende dazu veranlasst, zu den Familien ihrer Herkunftsländer zu reisen, während, oft kurzfristig entschieden wurde, dass Prüfungen doch vor Ort stattfinden.