Kaum sind die ÖH-Wahlen vergangen und gibt es schon wieder Attacken auf uns Studierende. Dabei steht erneut Karl-Heinz Töchterle im Mittelpunkt der reaktionären Bildungsvernichter mit seiner Koalitionsbedingung „Studienplatzfinanzierung“.
Was ist die Studienplatzfinanzierung überhaupt und wie funktioniert sie?
Die sogenannte Studienplatzfinanzierung entspricht einer „simplen“ Zugangsbeschränkung. Dem Staat wird ermöglicht, die Studienplätze den (angeblichen) Marktanforderungen anzupassen. Fixe Zahlen an Studienplätzen werden finanziert, die übriggebliebenen StudienanfängerInnen fallen unter den Tisch. Die Voranmeldephase, die schon vor dem Bestehen der Matura ausläuft, verschlimmert die Situation für die jungen InskribentInnen nur weiter.
Die Studienplatzfinanzierung ist neben Studiengebühren, STEOPs usw. eines der wichtigsten Werkzeuge beim zukünftigen Abriegeln der Hochschulen. Dabei ist „zukünftig“ eigentlich das falsche Wort. Momentan ist die Studienplatzfinanzierung bereits in fünf Studiengängen (Informatik, Pharmazie, Wirtschaftswissenschaften, Biologie und Architektur) „testweise“ eingeführt, für alle weiteren Studiengänge ist der gesetzliche Weg bereits durch Beschluss geebnet.
Dass sich Menschen weiterbilden wollen, ist in unserem kapitalistischen System unerwünscht, es wird lediglich insoweit gefördert, als es auch der Wirtschaft nützt. Die Umstrukturierung der Studienpläne durch den Bologna-Prozess, die schrittweise Einführung von Studiengebühren, die immer prekärer werdende soziale Lage der Studierenden und die jetzige Studienplatzfinanzierung zeigen dies auch den Blindesten unter uns.
Natürlich müssen wir diese Angriffe in einen gesamtgesellschaftlichen Kontext einbetten, um die Hintergründe zu verstehen. Denn wir als Studierende sind nicht die einzigen, die es trifft. Darum gilt nur einmal mehr: Solidarität! Wir dürfen nicht zulassen, dass Menschen weiterhin ihrer Zukunft beraubt werden.
Wir sagen: Verbesserungen erkämpfen, System überwinden!