Ab Februar 2012 soll der Wallistrakt, in dem sowohl die Theologische als auch die KGW-Philosophie untergebracht sind, umgebaut werden. Ein Hörsaal sowie das ProfessorInnenzimmer gehen ersatzlos verloren und müssen einem Museum für sakrale Kunst weichen. Es liegt noch kein Konzept vor, wie die Raumbelegung während und nach des Umbaus funktionieren soll.

Der Prozess, an dessen Ende die Verwendung wichtiger Uni-Räumlichkeiten als Museum steht, ist ein neues Beispiel dafür, wie die “Demokratie” im Kapitalismus funktioniert:
Seit etwa drei Jahren geistern Gerüchte herum, dass aus dem Wallistrakt ein Museum gemacht werden soll. Genaueres als bloße Gerüchte blieb den Betroffenen leider verwehrt: Mehrmalige Versuche, sowohl von Seiten der Studienvertretung als auch von Professoren, bei höheren Stellen wie dem Rektorat oder direkt beim stellvertretenden Landeshauptmann W. Haslauer genauere Informationen einzuholen, waren vergeblich. Zu sehr fürchtete man offenbar den Widerstand der Betroffenen.
Doch das bedeutete nicht, dass dieses Prestigeprojekt des LH-Stv. Wilfried Haslauer abgeblasen werden sollte. Nein, unter Ausschluss der Öffentlichkeit wurden die Pläne weiter-geschmiedet. Erst diesen Jänner ladete man zu einer Informationsveranstaltung zu diesem Thema ein. Und tatsächlich wollten Rektorat und Land Salzburg nur über die im Geheimen bereits beschlossenen Pläne informieren, Mitsprache seitens der Betr0ffenen war zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr möglich. Warum denn das Rektorat diesen Plänen zugestimmt hat, fragte ich bei dieser Veranstaltung. Eine befriedigende Antwort erhielt ich nicht, lediglich den Hinweis, dass dann zumindest ein barrierefreier Lift kommen würde. Dass die Uni Salzburg aber jene Kosten, die ohnehin für Sanierungsarbeiten angefallen wären, auch auf diese Weise selbst zahlen muss, blieb hier unerwähnt.

Interessante Details am Rande: Die Chefin der Zentralen Wirtschaftsdienste der Uni Salzburg, Elisabeth Werner, ist die Ex-Frau von Haslauer. Auch der Museumsdirektor des zukünftigen Museumsrundgangs soll aus dem persönlichen Umfeld des ÖVP-Politikers stammen.
Nur durch lautstarken und konsequenten Widerstand aller Betroffenen hätte dieser Ausverkauf der Uni verhindert werden können. Auch wenn es jetzt vielleicht schon zu spät ist, kann die Lehre aus all dem nur lauten, in Zukunft schneller zu reagieren.