Ein neues Semester hat begonnen und für viele Studierende war es einmal mehr eine große Belastung, das Geld für das Semesterticket zusammen zu kratzen. Höchste Zeit also für das Studierenden-Topticket um 96 Euro. Die ROTCROWD berichtet über den aktuellen Stand der Dinge.
Mit dem Topticket können junge Menschen in Ausbildung alle Öffentlichen Verkehrsmittel in der gesamten Steiermark für ein Jahr um 96 Euro nützen. Die derzeitige Regelung schließt allerdings Studierende aus. Über 17.000 Menschen haben daher im Frühjahr für die Ausweitung des Toptickets auf Studierende unterschrieben. Die Forderung ist mehr als berechtigt: Das Topticket wäre gegenüber dem jetzt zu bezahlenden jährlichen Betrag von über 200 Euro eine deutliche Entlastung für die studentischen Budgets, die durch hohe Mieten, Inflation und teure Studienunterlagen ohnehin schwer belastet sind.
Zumindest in Worten unterstützen auch alle politischen Parteien das Studierenden-Topticket. So wurde im März im Grazer Gemeinderat eine von der KPÖ-Fraktion diesbezüglich eingebrachte Petition an das Land Steiermark einstimmig beschlossen. Wort und Tat stimmen aber gerade bei der für Verkehr zuständigen FPÖ nicht überein. Auf Anfrage von KPÖ-Gemeinderat Robert Krotzer ließ FP-Verkehrsstadtrat Eustacchio wissen, dass es von seiner Seite keine Gespräche über das Studierenden-Topticket mit seinem Parteikollegen und Verkehrslandesrat Kurzmann gegeben hat und solche auch nicht geplant sind. Engagement sieht wohl anders aus…
Ähnlich düster sieht es im Landtag aus, wo zu befürchten ist, dass die für massiven Sozialkahlschlag und rigorose Kürzungen verantwortlichen „Reformpartner“ SPÖ und ÖVP im Bündnis mit der FPÖ dem Studierenden-Topticket ein Begräbnis in einem Unterausschuss bereiten wollen. Damit genau das nicht passiert, ist es notwendig, bei diesem Thema nicht locker zu lassen. Denn die von Verkehrslandesrat Kurzmann in einer Anfragebeantwortung bezifferten Kosten in der Höhe von 2,9 Millionen Euro sind mit entsprechendem Willen für das Land Steiermark durchaus leistbar.
Für die KPÖ versicherte Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler in einem Gespräch mit VertreterInnen der ÖH: „Wir werden weiterhin Druck machen, damit neben SchülerInnen und Lehrlingen auch Studierende zu günstigen Tarifen fahren können.“ Druck wird es aber nicht nur im Landtag brauchen, sondern auch außerparlamentarisch. Die ÖH wie auch wir Studierende selbst sind aufgefordert, uns für unsere Interessen stark zu machen. Und vielleicht hilft es ja, wenn bei SPÖ, ÖVP und FP ein paar hundert Mails mit dem Hinweis eintrudeln, dass sie ohne Studierenden-Topticket bei den kommenden Landtagswahlen auf die Stimmen der StudentInnen verzichten werden müssen… Hier findet ihr jedenfalls die Mail-Adressen:
SPÖ: ltk-spoe@stmk.gv.at
ÖVP: office@stvp.at
FPÖ: lgst@fpoe-stmk.at