Wohnen wird immer teurer – während unsere Löhne von der Inflation aufgefressen werden, sichert die Regierung den Vermietern ihre Profite, die Mieten steigen mit den Preisen. Viele von uns wenden weit mehr als 50% der Gesamtausgaben für die Miete auf. Gleichzeitig mangelt es an sozialem Wohnbau und leistbaren Studierendenheimen. Dieser Umstand macht die Lebenssituation, vor allem für Studierende aus Arbeiter:innenfamilien, ungleich schwieriger: Je teurer die Miete, desto mehr muss dafür neben dem Studium gearbeitet werden und umso langsamer der Studienfortschritt.

Sozialer Wohnbau findet in den vergangenen Jahrzehnten kaum mehr statt. Diese Verknappung führt dazu, dass staatlich geförderter Wohnbau kaum mehr für Studierende verfügbar ist. Sozialer und geförderter Wohnbau sind oft nur Studierenden zugänglich, die bereits mehrere Jahre mit Hauptwohnsitz an ihrem Studienort gemeldet sind. Doch leider wartet man oft selbst als Wiener:in jahrelang auf eine passende Gemeindewohnungen mit leistbaren Mieten. Der Studienbeihilfe zufolge sind es Studierenden, die an ihrem Studienort leben, außerdem zuzumuten, bis zum Ende ihres Studiums bei den Eltern zu wohnen. Vielen Studierenden von außerhalb ist der soziale Wohnbau verwehrt, weshalb sie trotz schlechtem Einkommen, mit unzureichender staatlicher Unterstützung den Vermietern, dem privaten Wohnungsmarkt und seinen explodierenden Preisen ausgeliefert sind. Teure Maklergebühren, Kautionen in der Höhe mehrerer Monatsmieten und ständig steigende Mietpreise machen eine eigene Wohnung für die meisten unerschwinglich. Während es für Studierende kaum genügend Wohnraum gibt, stehen unzählige Wohnungen leer und dienen als reine Spekulationsobjekte für deren Eigentümer.

Ähnlich ist die Situation in den Studierendenheimen: Wie Schwammerl sprießen Luxusheime, mit Mieten bis zu 1000 Euro aus dem Boden. Leistbare Studierendenheime sind hingegen Mangelware. Schuld daran ist die Abschaffung der staatlichen Heimförderung, wodurch Studierendenheime nicht mehr gemeinnützig agieren müssen und so ihren eigentlichen Zweck als günstigen Wohnraum für Studierende verlieren. Heime, die billiger sind als ein WG-Zimmer, sind hart umkämpft und oft sanierungsbedürftig.

Wohnen ist ein Grundbedürfnis, für das auch der Staat Sorge tragen sollte. Mit jeder Krise erhöht sich der Druck auf uns Studierende, die Regierung denkt aber nur an die Geldbörsen ihrer Freunde mit Zinshäusern. Gleichzeitig verschlechtert die Regierung mit jeder Novelle des UG-Gesetzes bewusst die Studienbedingungen. Neben dem Studium für effektiv immer weniger Geld arbeiten gehen, jeden Monat den Vermieter bezahlen und dabei möglichst schnell abschließen – wir alle wissen, das ist ein Ding der Unmöglichkeit. 

Deshalb fordern wir:

  • Bundesweite Mietendeckelungen für Wohnungen und Studierendenheime! 
  • Eine Wohnbeihilfe und einen Kautionsfond für Studierende!
  • Keine Spekulation mit den Mieten, Immobilienkonzerne enteignen! 
  • Für die Vergesellschaftung von leerstehendem Wohnraum!
  • Wiedereinführung der staatlichen Heimförderung und Bau von kommunalen bzw. bundeseigenen Studierendenheimen!
  • Ausbau von leistbarem Wohnen, mit adäquaten Mieten und vernünftigen Voraussetzungen!