Wenn Noten im Internet mit dazugehörigem Namen und Matrikelnummer für jeden Mensch frei ersichtlich sind, so ist das wohl die Freiheit, die die Konservativen meinen. Datenschutzverletzung! Meint der KSV. Und schreibt folgenden wütenden Brief:
—– Ursprüngliche Nachricht —–
Tuesday, February 13, 2007 17:58:45
Nachricht
Von: ksv@reflex.at
Thema: Öffentliche Ausgabe von StudentenInnendaten
An: hubert.duerrstein@boku.ac.at
zid-sek@boku.ac.at
oeh.sekretariat@boku.ac.at
Sehr geehrte Magnifizenz,
sehr geehrte Administration des Informatikdienstes der Universität für Bodenkultur Wien,
liebe ÖH der BoKu,
als politisch aktiver, ordentlicher Student der Universität für Bodenkultur Wien, komme ich nicht umhin eine gravierende Verletzung des Datenschutzrechts durch die Universität für Bodenkultur Wien beanstanden zu müssen. Auf der nachfolgenden Internetseite wurden die Datenschutzrechte der StudentInnen, die an den Prüfungen aus “Grundlagen der Waldbewirtschaftung” am 14.6.2006, dem 29.6.2006, dem 3.7.2006, dem 5.7.2006, dem 6.7.2006, dem 7.7.2006 und dem 11.7.2006 teilnahmen, grob verletzt. Ihre Noten, Matrikelnummern und andere persönliche Daten wurden hier illegalerweise öffentlich zugänglich gemacht. Nun ist dies schon Grund genug eine Beschwerde zu formulieren, aber um dem legendären Fass noch den ebenso legendären Boden auszuschlagen, empfand es der Autor dieser eben genannten Prüfungsergebnisse für erstrebenswert diejenigen StudentInnen besonders hervorzuheben, die der oben genannten Prüfung unentschuldigt ferngeblieben sind, und somit Plätze besetzt hätten… (ebenfalls mit Name und Matrikelnummer). Sind wir denn schon wieder im erziehungspädagogischen Neolithikum angelangt, wo man mittels öffentlicher Zurschaustellung einer Verfehlung einer oder mehrerer Person/en und deren damit einhergehenden Ächtung einen Lerneffekt zu trachten versucht? Ich hoffe, dass Sie die betreffenden Seiten so bald als möglich aus dem Netz nehmen, und in Zukunft derartige Verfehlungen nicht mehr vorkommen, ansonsten fühlte ich mich moralisch verpflichtet mit meiner Studierendenorganisation Gegenöffentlichkeit im Sinne von spontanen Informationsveranstaltungen zu schaffen. Meine KommilitonInnen haben ein Recht auf Datenschutz und werden sicher ähnlich verärgert reagieren bei Bekanntwerden dieser – wohl nicht nur für mich – skandalösen Rechtsverletzung.
Respektvoll aber fuchsteufelswild,
Christoph B.,
Mitglied des KSV und Student der Ökologie an der Universität für Bodenkultur Wien