Die Frage ist nicht so schwer zu beantworten, wie es auf den ersten Blick scheint: AG und RFS wird man seine Stimme wohl nicht schenken, es sei denn man steht unbegreiflicherweise auf schmissige Narbengesichter oder stramm rektoratstreue Bierkatholiken. Aber auch den VSStÖ wird man diesmal wohl nicht mehr wählen. Der medienwirksame SPÖ-Austritt der zur „roten Rebellin“ hochstilisierten Barbara Blaha kann kaum darüber hinwegtäuschen, dass es sich beim VSStÖ um einen Politkindergarten der SPÖ handelt, der hauptsächlich dazu dient das Feigenblatt zu spielen, wenn Gusenbauer mal wieder die Hosen runterlässt. Allerdings muss man zugestehen, dass es einen gewissen Witz hat, mit SPÖ-Geld Anti-Studiengebühren-Plakate zu drucken. Also GRAS wählen. Oder nein, lieber doch nicht. Erinnert man sich kurz an den letzten Wahlkampf, so wird man rasch feststellen, dass man eigentlich gar nicht so genau feststellen kann, wofür oder wogegen die eigentlich sind, was wohl daran liegt, dass sich dieses liebenswerte Grüppchen selbst gar nicht so sicher sein dürfte: Bürgerlich will man nicht sein, das ist irgendwie uncool. Aber links sein, nein, das dann auch wieder nicht. Und so bleibt man eben, was auch die Mutterpartei ist: weder Fisch, noch Fleisch.
Was soll man aber jetzt tun? Die Hofnarren des Rektorats (vulgo: AG) will man nicht, den mittlerweile ohnehin nahezu inexistenten Brauchtumspflegeverein RFS auch nicht. VSStÖ und GRAS sind zu langweilig, weil nur verbalradikal und nicht mal das richtig. Bleibt nur noch eins: Vorurteile abschütteln, Zähne zusammenbeißen und eine Stimme für den KSV, der diesmal an der Uni Wien unter der Bezeichnung „Kommunistische Jugend Österreich StudentInnen – KJÖ“ antritt, abgeben. Schließlich ist der KSV als einzige Fraktion konsequent antikapitalistisch, gegen Studiengebühren und UG 2002, gegen Imperialismus und Krieg. Vota comunista!