Bei den Berichterstattungen über die Ausschreitungen geht leider unter warum eigentlich demonstriert wurde. Der FPÖ unter Strache und auch ihm persönlich sind Nähe zum nationalsozialistischen Gedankengut nachgewiesen worden. Eine Kampagne des RFJ bemüht sich derzeit für eine Aufhebung des Verbotsgesetzes. Gerade in Graz, das einen unrühmlichen Part in der österreichischen Geschichte gespielt hat, ist es wichtig sich diesen Tendenzen entgegenzustellen. Für rechte Propaganda soll an unserer Uni kein Platz sein. Die Ausschreitungen, die bei der Demonstration aufgetreten sind, waren von uns nicht gewollt. Einzelne Provokateure auf Seite der Demonstrierenden haben mit Aktionen wie dem Werfen von Steinen und Bier ein schlechtes Licht auf den Protest geworfen. Es handelte sich um Personen, die den Organisatoren nicht bekannt waren und in deren Handeln keine politische Motivation erkennbar war. Dass das passieren konnte, liegt auch an einer mangelnden Vorbereitung, die wir in Zukunft vermeiden werden.

Die Reaktion der Exekutive war zum Teil überzogen. Bei einzelnen PolizistInnen saß der Schlagstock recht locker. Aber: Wen wundert es, angesichts der vielen Überstunden und der Stellenstreichungen in der Exekutive, dass die Reizschwelle sehr niedrig liegt? Ein Polizist beklagte etwa, dass er seine 20 Tage alte Tochter schon 10 Tage lang nicht sehen konnte. Berichte diverser Organisationen, die linke Demonstrierende als gewaltbereit bezichtigen oder die Polizei als Schlägertrupp diffamieren, sind aus unserer Sicht nicht dienlich, eine Eskalation das nächste Mal zu verhindern.

Sebastian Wisiak, Goran Lovric für den KSV-Graz

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