Jürgen Enser ist 39 Jahre alt und studiert Sozialwirtschaft im 10. Semester.
Warum hast Du Dich entschieden, noch einmal für den Kommunistischen StudentInnenverband ins Rennen zu gehen?
Je länger ich politisch aktiv bin, desto mehr bin davon überzeugt, dass sich ohne stärkere kommunistische Bewegung in dieser Gesellschaft nichts ändern wird. Einige wenige werden immer reicher, viele verlieren und werden schwächer und ärmer. Eine ähnliche Situation haben wir an der Uni: Die, die es sich leisten können, sehen im Studium keinerlei Probleme. Für immer mehr KollegInnen aber, stellen Studiengebühren, hohe Wohn- bzw. Fahrtkosten und teure Lernmaterialien soziale Hürden dar, die das Studieren immer schwieriger gestaltet. Dem muss entgegen gewirkt werden!
Als wir 2005 keine Kandidatur des KSV zusammengebracht haben, habe ich meine Stimme dem VSStÖ gegeben. Die SP-StudentInnen traten damals gemeinsam mit ihrer Partei, der SPÖ, vehement für die Abschaffung der unsozialen Studiengebühren auf. Meine damaligen Hoffnungen und die vieler StudentInnen in sozialdemokratische Hochschulpolitik wurden bitter enttäuscht. Es ist daher sinnlos, bei dieser ÖH-Wahl ein weiteres Mal auf eine „rotgrüne Wende“ zu hoffen. Man muss selbst aktiv werden – und deswegen kandidiere ich für den KSV, in erster Linie gegen Studiengebühren.
Welche Schwerpunkte hat der Linzer KSV bei dieser Wahl?
Die politischen Forderungen des Kommunistischen StudentInnenverbandes beziehen sich auf die dringensten Probleme eines großen Teiles der StudienkollegInnen. Die Studiengebühren, von schwarzblau eingeführt und von der SPÖ trotz Wahlversprechen nicht abgeschafft, sind unsozial und bildungspolitisch falsch. Als KSV fordern wir daher die sofortige und gänzliche Abschaffung der Studiengebühren! Ein weiteres Problem für viele StudentInnen sind die immer höheren Wohn- und Fahrtkosten. Der KSV fordert die Ausweitung und verpflichtende Indexanpassung von Studien-, Familien- und Wohnbeihilfen sowie eine freie Benützung von öffentlichen Verkehrsmitteln für StudentInnen. Im Bereich der Uni selbst sind die Studienbedingungen so zu verändern, dass auch arbeitende StudienkollegInnen ein Studium mit ihrer jeweiligen Arbeit vereinbaren können.
Außerdem darf es zu keinerlei Zugangsbeschränkungen für StudentInnen kommen.
Welches Wahlziel setzt sich der KSV?
Unser erstes Ziel haben wir bereits erreicht – Wir stehen wieder auf dem Wahlzettel und stellen uns der Wahl. Insgesamt wollen wir ein besseres Ergebnis erreichen als bei unserem letzten Antritt 2003 (2,26%, 84 Stimmen). Außerdem wollen wir mit einem guten lokalen Ergebnis dazu beitragen, dass der KSV sein 2005 errungenes Bundeslisten-Mandat behalten kann. Also, KollegInnen, auf zu den Wahlurnen!
Gegen Studiengebühren und für soziale Veränderungen hilft nur eine Stimme für den Kommunistischen StudentInnenverband (KSV)!