Erklärung der Österreichisch-kubanischen Gesellschaft zum 50. Jahrestags des Sieges der kubanischen Revolution.

Mit dem Beginn des Jahres 2009 jährt sich zum 50. Mal die Flucht des  Putschisten Batista aus Havanna; sie war nicht überstürzt: Dutzende von  Millionen US-Dollars, das gesamte Geldvermögen der kubanischen  Nationalbank, hat er jedenfalls noch einpacken können: Schon am Beginn  seines Exils stand also ein Verbrechen, und die Abermillionen US-Dollars  waren die Grundlage der Finanzmittel der Exilkubaner in Miami und anderswo,  bis heute. Am 1 Jänner 1959 verkündete Fidel Castro in Santiago de Cuba, am  anderen Ende der Insel, den Sieg der von ihm geführten Revolution.

Ihr 50. Geburtstag ist Grund zum Feiern!

In all diesen Jahren hat das kubanische Volk den direkten militärischen  Angriff der unverhohlen vom CIA unterstützten, unter der Präsidentschaft  von J. F. Kennedy durchgeführten Invasion in der Playa Giron  zurückgeschlagen, hat die Gefahr der atomaren Vernichtung im Oktober 1962  überstanden, als zum wirksamen Schutz vor einem neuen, massiveren Angriff  aus den USA von der Sowjetunion Raketen stationiert werden sollten, und sie  hat die zahllosen, kleineren und größeren Angriffe von Agenten mit  tausenden Menschenleben bezahlt, die alle Opfer des von praktisch allen  US-Administrationen seit 1959 geduldeten oder offen unterstützten Terrors  geworden sind. In diesen 50 Jahren hat sich nahezu ununterbrochen die  aggressivste Fraktion des mit der Mafia verbündeten Exils in Miami, den  Gusanos, wie sie verächtlich genannt werden, durchgesetzt. Der ‘Kalte  Krieg’ war für Kuba immer heiß!

Aber ungeachtet dieser permanenten Aggression, der totalen  wirtschaftlichen, der umfassenden Blockade war internationale Solidarität für  Kuba nie nur ein Schlagwort: Es hat sie schon durch die Hilfe für den  heroischen Verteidigungskampf Vietnams demonstriert! Vor allem jedoch mit dem  Sieg über die südafrikanischen Rassisten in Angola hat Kuba einen historischen  Beitrag zum Ende der Apartheid in Afrika geleistet.

Die wahre Leistung des revolutionären Kubas zeigt sich aber heute, in der  weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise: Wenn die Exporte Japans, der  zweitgrößten Wirtschaftsmacht der Erde, so wie in den letzten Wochen des  alten Jahres um 25% einbrechen, sprechen  Fachleute vom ‘Rande des Abgrunds’! Aber Anfang der 90iger Jahre, nachdem  mit den sozialistischen Ländern Osteuropas auch die Wirtschaftsbeziehungen Kubas verschwunden waren, und als alle Welt auch den Untergang des Sozialismus  auf Kuba erwartete, ist dessen gesamter Außenhandel um 70 und mehr Prozent eingebrochen, gab es nicht nur keine Exporte, sondern auch keine  lebensnotwendigen Importe, vor allem kein Erdöl. Trotz zusammenbrechender  Energieversorgung wurden aber die Säulen der kubanischen Revolution  aufrechterhalten: Die Bildung, kostenlos vom Kindergarten bis zum  Universitätsabschluß, und die Gesundheitsversorgung, vom Säugling bis zum alten Menschen, von der Großstadt bis zur entlegenen Siedlung in der  Sierra.

Diese grundlegenden gesellschaftlichen Leistungen wurden auch in dieser  schlimmen ‘Spezialperiode’ ausgebaut und weiter verbessert, trotz der  ununterbrochenen Terrorangriffe gegen Touristenhotels und  Freizeiteinrichtungen, deren Neubau im Rahmen von joint ventures in diesen  Jahren die notwendigen Finanzmittel sicherte, um die wirtschaftliche Lage  auf neuer Basis wieder zu stabilisieren.

Warum dies gelungen ist, trotz der niemals unterbrochenen Gefahr der  direkten, militärischen Intervention der mächtigsten Wirtschaftsmacht der  Erde, darüber lohnt es, sich Gedanken zu machen, und nicht über den  Gesundheitszustand Fidels oder die möglichen Absichten Rauls im Kaffeesud  zu lesen.

Praktisch alle Regierungschefs Lateinamerikas haben nach dem Wahlsieg von  Barack Obama in ihren Glückwunschbotschaften der Hoffnung Ausdruck  verliehen, daß die jahrzehntelange, vielfach von der Generalversammlung der  Vereinten Nationen mit überwältigenden Mehrheiten verurteilte totale  Blockade gegen Kuba endlich beseitigt werde.

Auch österreichische Medien, die österreichische Bundesregierung, und die  leitenden Organe der EU können derartige Appelle aufgreifen:

Schluß mit der Blockade, bedingungslos und unverzüglich!

Dies wäre mit Sicherheit ein Schritt zu dem von allen möglichen, wohlmeinenden und feindlichen Seiten  herbeigeredeten ‘Wandel’ auf Kuba! Als erste Maßnahme dazu ist die  Freilassung der fünf in den USA inhaftierten Kubaner zu fordern, deren  einziges ‘Verbrechen’ darin bestanden hat, Kuba erfolgreich vor Terrorangriffen zu warnen.

Die Österreichisch-kubanische Gesellschaft ist überzeugt, daß das  sozialistische Kuba auch weiterhin einen soliden, eigenständigen Weg zum  Aufbau einer sozial gerechten Gesellschaft gehen wird!

Wir grüßen mit dem traditionellen Ruf:

Viva la Revolution!
Viva el Pueblo Cubano!
Patria o Muerte!
Venceremos!

Und mit Che Guevaras Worten:

Hasta la Victoria Siempre!

(Hans Mikosch, Vorsitzender; Wien, 31. Dezember 2008)

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