Mit den Stimmen von SPÖ, KPÖ und Grünen wurde im steirischen Landtag ein KPÖ-Antrag angenommen, für die 50.000 Studierenden in der Steiermark eine 50-prozentige Ermäßigung beim ÖV anzupeilen. Derzeit erhalten Studierenden beim Verkehrsverbund rund 20 % Ermäßigung für eine Halbjahreskarte in einer Zone, die mit 125,5 Euro mehr als doppelt so teuer ist als vergleichbare Tickets in Wien oder Linz.
Damit ist die Steiermark in den kommenden drei Jahren (Vertragsdauer Verkehrsverbund) nicht mehr wie bisher österreichweit Schlusslicht. Für die KPÖ ist dies ein erfreuliches Ergebnis, kann aber nur ein erster Schritt zur Wiedereinführung der Studierendenfreifahrt sein.

Blockiert VP-Landesrätin die Umsetzung?

KPÖ-LAbg. Werner Murgg: „Es ist sehr erfreulich, dass sich der Landtag unseren Argumenten angeschlossen hat. Ein für alle erschwinglicher ÖV ist das Herz jeder vernünftigen Verkehrspolitik. Es ist allerdings zu befürchten, dass Landesrätin Edlinger-Ploder auch über diesen Landtagsbeschluss hinwegsetzen wird, wie es auch bei der Öffnung der Landestankstellen für Privatkunden der Fall war, hat sie doch den Studierenden bereits medial ausgerichtet, dass sie deren Anliegen für ‚frech’ hält.“

Konkret müssten von der Landesrätin drei Maßnahmen umgesetzt werden:

  1. Entkoppelung von Familienbeihilfe und Studienkarte: Dem jüngsten Bericht zur sozialen Lage der Studierenden ist zu entnehmen, dass mit 58,4 % nur etwas mehr als die Hälfte der Studierenden Familienbeihilfe bezieht. Allein aus diesem Grund wird der Großteil durch die geltende Regelung vom Bezug der vergünstigten Studienkarte ausgeschlossen.
  2. Preisgestaltung bei Semestertickets an andere Universitätsstandorte anpassen: Im Vergleich mit den anderen Universitätsstandorten liegt der Steirische Verkehrsverbund und insbesondere die Kernzone Graz (Zone 101), was die Preise angeht, im absoluten Spitzenfeld. Während eine Studienkarte für eine Zone während eines Semesters € 125,5 kostet, bieten die Studienstandorte Wien und Linz die vergleichbare Leistung um € 50,5 bzw. € 50.
  3. Ermäßigte Stundenkarten auch für Studierende: Auch Studierende sollen berechtigt sein, gegen Vorlage eines gültigen Studierendenausweises eine ermäßigte Stundenkarte zu beziehen. Die Alternative Öffentlicher Verkehr ist in Anbetracht der extrem hohen Preise für Einzelfahrten (der Steirische Verkehrsverbund liegt hier sogar über dem Preisniveau der Wiener Linien) für Studierende schwer leistbar. Es wäre daher sinnvoll, Studierende ebenso wie PensionistInnen für den Bezug von ermäßigten Einzelfahrscheinen zu berechtigen.

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